CPV-Code / Auftragsgegenstand
7
Abbauarbeiten für Sicherheitsanlagen
Abgabefrist
n.V.
Vergabeart / Vergabeordnung
EU-weit
Mandant
Stadt Brakel
Ort der Ausführung
Am Markt 12, 33034 Brakel
Art und Umfang der Leistung
Das Abwasserwerk der Stadt Brakel betreibt eine Kläranlage mit mechanisch-biologischer Reinigung, simultaner aerober Schlammstabilisierung und Phosphorelimination durch Fällung. Die Kläranlage besitzt keine Flockungsfiltration, jedoch ist ein Schönungsteich nachgeschaltet.
Die offizielle Bezeichnung lautet Kläranlage "Brakeler Märsch". Sie wurde seit der ersten Entwurfsplanung im Jahr 1979 in mehreren Ausbaustufen bis 1989 nach damals gültigen Bemessungsvorschriften für eine Ausbaugröße von 22.000 EW erweitert. Die derzeitige Auslastung liegt etwa bei ca. 16.000 EW. Sie ist der Größenklasse 4 zuzuordnen. Das Einleitungsgewässer der Kläranlage Brakeler Märsch ist die Brucht, welche nach kurzem Fließweg in die Nethe mündet. Die Einleitungsmenge nach wasserrechtlichem Antrag vom November 2015 in das Gewässer Brucht beträgt 236 l/s bzw. 425 m³/ 0,5 h als Höchstwasserabfluss.
Wegen des grundsätzlichen Handlungsbedarfs durch das Stoffmodell "Mikroschadstoffe aus kommunalem Abwasser" veranlasste das Land NRW erste Messungen. Hierbei wurden im Ablauf der Nachklärung deutliche Belastungen mit Mikroschadstoffen festgestellt. Heute ist bekannt, dass Rückstände von Medikamenten, Röntgenkontrastmitteln, Kosmetika und anderen Haushaltsmitteln im kommunalen Abwasser auffindbar sind. Sie können in Kläranlagen mit herkömmlichen Technologien nicht zielgerichtet entfernt werden. Das Land Nordrhein-Westfalen fördert deshalb innovative Technologien zur Elimination dieser Mikroschadstoffe.
Im Jahr 2018 wurde auf Veranlassung der Bezirksregierung Detmold und mit Fördermitteln des Landes NRW eine Machbarkeitsstudie über die Elimination von Mikroschadstoffen auf der Kläranlage Brakeler Märsch verfasst. Im Ergebnis der Studie wurde festgestellt, dass die Kläranlage Brakeler Märsch nachweislich für das Einleiten von Mikroschadstoffen in die Brucht mitverantwortlich ist. Es besteht somit Handlungsbedarf.
In der Machbarkeitsstudie wurde eine Variante mit Pulveraktivkohle im Vollstrom und dem Synergieeffekt der Verminderung der Ablaufwerte von Phosphor durch den Einsatz einer innovativen Filtertechnologie bevorzugt und später in einem Entwurf geplant. Diese Technik soll nun zur Ausführung gebracht werden.
Die besondere Spezifik des Projekts besteht darin, dass eine solche Aktivkohlestufe mit Raum-Filter vom Typ "Flexbed" bisher erst einmal realisiert wurde. Im Rahmen des Projektes werden neben dem Neubau auch wesentliche Änderungen an den bestehenden Bauwerken, der Verfahrenstechnik, der Automation, sowie des Betriebsablaufs der Kläranlage erforderlich.
Gegenstand der vorliegenden Ausschreibung sind Planungs- und Ingenieurleistungen zur Umsetzung der bereits erarbeiteten Entwurfs- und Genehmigungsplanung der Anlage. Diese Leistungen umfassen Grundleistungen und besondere Leistungen nach der HOAI 2021.
Weite Einzelheiten können Anlage 1 - Leistungsbeschreibugn zu den Vergabeunterlagen entnommen werden.
CPV-Code / Auftragsgegenstand
7
Abbauarbeiten für Sicherheitsanlagen
Abgabefrist
n.V.