FIN - MKF Jahresabschlussprüfung 2022-2024

Der Mikrokreditfonds Deutschland (im Folgenden: Fonds oder MKF) ist ein unselbstständiges Zweckvermögen privaten Rechts im Sinne des § 1 Abs. 1 Nr. 5 Körperschaftssteuergesetz. Der Fonds wurde in 2009 als Nachfolgemodell zum "Mikrofinanzfonds Deutschland" durch das Bundesministerium für Arbeit und Soziales (BMAS) und das damalige Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie (BMWi / seit 2022 BMWK) gegründet. Mit dem Fonds wird die Aufrechterhaltung eines flächendecken-den Angebotes von Mikrokrediten in Deutschland gefördert. Eine Bank - seit 2015 die GRENKE Bank - vergibt die Mikrokredite nach vorheriger Empfehlung durch ein Mikrofinanzinstitut (MFI). Gegenstand des Fonds ist im Wesentlichen die Absicherung der ausgeliehenen Mikrokredite. Er vergibt selbst keine Kredite und hat im Einzelfall auch keinen Einfluss auf die Kreditvergabe. Der MKF wurde ursprünglich mit einer Bareinlage in Höhe von 100 Mio. Euro ausgestattet. Von 2021 bis 2024 erfolgt eine schrittweise Aufstockung des Fonds mit weiteren Bareinlagen aus der Aufbauhilfe für den Zusammenhalt und die Gebiete Europas (REACT-EU) in Höhe von insgesamt rd. 106 Mio. Euro. Als satzungsgebendes Kontrollorgan wurde ein Verwaltungsrat für den Fonds gebildet.

Die treuhänderische Verwaltung des Fonds wurde auf die Investitions- und Förderbank Niedersachsen (NBank) übertragen. Die NBank ist die Förderbank des Lan-des Niedersachsen. Sie fördert Unternehmen, Privatpersonen und öffentliche Einrichtungen mit Fördermitteln des Landes, des Bundes und der EU. Sie berät zu den Programmen aus den Bereichen Wirtschafts-, Arbeitsmarkt-, Wohnungsbau- und Infrastrukturförderung und bewilligt die Fördermittel (Darlehen und Zuschüsse) auch.

Aktuell sind in der NBank ca. 800 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beschäftigt. Die Betreuung des Fonds durch die NBank ist bis zum 30.09.2024 vertraglich begründet und inkludiert eine Verlängerungsoption um 2 weitere Jahre. Die Kooperationsverträge mit den MFI haben eine Laufzeit bis 30.06.2024, ebenfalls mit Verlängerungsoption.

Die NBank ist eine Anstalt öffentlichen Rechts. Rechtsgrundlage für die Fördertätigkeit ist das Gesetz über die Investitions- und Förderbank Niedersachsen (NBankG).

Weitere Informationen können unter www.nbank.de abgerufen werden.

Für den Fonds erstellt die NBank als treuhänderischer Verwalter einen Jahresabschluss mit Bilanz und Gewinn- und Verlustrechnung. Dies erfolgt nach den deutschen handelsrechtlichen Vorschriften (HGB, 1. Abschnitt 3. Buch), insbesondere unter Beachtung der Grundsätze ordnungsgemäßer Buchführung. Ein Anhang und La-gebericht werden nicht erstellt. Wirtschaftsjahr des Fonds ist das Kalenderjahr. Der Jahresabschluss ist bis zum 30. April des nachfolgenden Kalenderjahres zu erstellen und anschließend zu prüfen.

Auftragsinhalt ist die Prüfung der Buchführung und des aufgestellten Jahresabschlusses gem. § 317 HGB. Der Auftrag umfasst die Erteilung des Bestätigungsvermerks in Abhängigkeit vom Prüfungsergebnis, die Erstellung eines Prüfungsberichtes, in welchem Aufgliederungen und Erläuterungen (hier insbesondere auch mit Blick auf die REACT-EU-Mittel) zum Jahresabschluss vorzunehmen sind sowie die Teilnahme an Besprechungen mit den fachlich zuständigen Mitarbeitern der NBank und ggf. mit dem Verwaltungsrat. Der Prüfungsbericht ist dem Verwaltungsrat zur Zustimmung vorzulegen.

Die Berichterstattung hat sich an den gesetzlichen Vorschriften und an der von der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) erlassenen Prüfungsberichtsverordnung (PrüfBV) zu orientieren.